Samstag, 6. Januar 2018

So muss es sein...

Letzter Urlaubstag? Nicht ganz, morgen ist auch noch ein Tag. Aber heut möchte ich echt mal Urlaub machen.
Um 12 Uhr mittags schnappe ich mir Fahrrad mit Hänger, lade Müllsack und Angelsachen ein und mache mich auf nach Evenestangen. Es ist bitterkalt und über Nacht hat es ein wenig geschneit; das ist gut, denn dann ist der Untergrund griffig für die Fahrradreifen. Unterwegs treffe ich Arne (mit dem Hund) und grüße ihn. Ich glaube, er erkennt mich nicht. Eigentlich bin ich darüber überhaupt nicht unglücklich...

Es ist schön hier - bei Evenestangen. Himmel und Meer verändern sich ständig, rosaroter Schein am Himmel, wandernde Nebelschwaden schweben über dem Meer. Ich genieße es.
Im Winter ist der Weg über die Klippen einfacher als im Sommer. Ich dachte, es wäre sehr rutschig und gefährlich, aber weit gefehlt. Griffiger Schnee bedeckt die Klippen, die Löcher und Täler sind mit tragfestem Schnee angefüllt, so kommt man viel besser ans Wasser als im Sommer auf den glitschigen Felsen. Ich bin erst das zweite Mal beim Angeln - die Ouvertüre ist natürlich ein Köderverlust! Aber nur einer. Zum dran gewöhnen. Schon beim vierten oder fünften Wurf habe ich dann ein Fischlein am Haken - genau die passende Größe für mich. Aber ich glaube, die Fische hier wundern sich nur über meine Köder, fressen tun sie die nämlich nicht. Die schauen sich die Köder nur an und bleiben dann mit ihren neugierigen Augen drin hängen...hm, irgendwas mach ich noch falsch. Egal - für das Mittagessen ist gesorgt.

Auf dem Rückweg treffe ich Björn und Anne-Lise, die ihre Hunde Gassi führen. Sie sind gestern abend gekommen und müssen morgen schon wieder weg, Lisa muss arbeiten. Ihre Mutter zieht gerade um und da gibt es übrige Möbel oder Küchenutensilien. Ein Fernsehtischchen wäre nicht schlecht. Ist eingelogged.
Wieder zu Hause muss ich noch kurz 3 Sack Holz hochschaffen und dann gehe ich in die warme gute Stube! Ich habe im Herbst ein paar Arbeits-Winterstiefel in der Firma gekauft - die sind wirklich super! Haben sich schon bestens bewährt: bequem und weich, guter Halt am Knöchel, sehr griffige Sohle auf meiner Hühnerleiter, wasserfest und immer schön warm. Aber jetzt, nach 2 Stunden draußen habe ich doch kalte Füße bekommen.




Für abends habe ich eine Verabredung bei Lisa und Björn, ich bringe mein übriges Essen (Kartoffeln, Tiefkühlgemüse) rüber, das verdirbt sonst ja nur. Als ich dann auf dem Weg bin, fängt mich Milton ab - das ist der Hund von Eva und Ragnar. Er verbellt mich und Ragnar lockt mich dann herein. Ich bleibe ja nur kurz, weil ich weiter will. Aber ein kleiner Schwatz ist schon drin. Ragnar möchte gerne sein Weihnachtsgeschenk (die Jacke) bezahlen - ts ts ts.
Anne-Lise ist krank, sie hat eine Erkältung. Sie bietet mir schon wieder einen Baileys an, ich schlage ihr vor, daß sie den selbst als Medizin nimmt - warm natürlich. Wir einigen uns auf "Hüttenkaffee" für alle, das ist eine Mischung aus Kaffee, Kakao, und verschiedenem Hochprozentigem. Wir haben einen gemütlichen Abend in fröhlicher Runde. Ich erfahre von Sværre, der neben Arne in einem weißen Haus wohnt und auch Holz verkauft. Etwas günstiger als Fredrik, meine bisherige Quelle. Gut zu wissen! Die beiden lieben Nachbarn bieten mir jede Hilfe an - ein Auge auf die Hütte haben, einheizen wenn ich komme, mich vom Flughafen abholen, falls sie da sind usw. Ich habe doch den richtigen Platz gefunden!
Auf dem Heimweg schneit es schon wieder - herrlich! Mein Außenthermometer zeigt jetzt -11 Grad an.


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