Sonntag, 7. Januar 2018

Back to work

Ich sitze mit meinem morgendlichen Früchtetee am Frühstückstisch und genieße das leichte Morgenrot. Je nach Lage und Umgebung soll die Sonne in den nächsten 1-3 Wochen zum ersten mal in diesem Jahr aufgehen. Das Meer ist still, die leichten Wellen bilden eine feine Struktur auf der Oberfläche. Ehrlich gesagt, es ist das erste Mal in diesem Urlaub, daß ich die innere Ruhe und Muse zum still sitzen habe. Die halbblinden Fensterscheiben stören mich jetzt, aber heute putze ich sie auch nicht mehr. Eva sagt, der Belag wäre Meersalz, das der Sturm mitbringt.


Anne-Lise hat mir erzählt, daß es hier von Elchen nur so wimmeln würde, aber ich habe keine gesehen. Noch nicht mal Spuren davon. Ragnar hat jedoch wohl zwischen Weihnachten und Neujahr sogar einen kleinen Zusammenstoß mit einem gehabt. Und Wale habe ich jetzt im Winter hier auch keine gesehen. Egal - ich habe noch so viel Zeit für hier!

An meinem letzten Tag hier werde ich wohl nochmal "klar Schiff" machen. Kühlschrank leeren (aufessen), Wäsche waschen, Fußboden saugen und mir überlegen, was ich morgen früh noch alles final erledigen muss. Beim Putzen stelle ich fest, daß der Fußboden mancherorts große Spalte - bis zu 1/2 cm - bekommen hat. Obwohl ich die Bretter im Sommer sehr sorgsam und fest aneinander gepresst hatte. Aber so ist das eben mit Holz - es arbeitet. Und bei dem naßkalten Wetter draußen und der heimeligen Wärme drinnen ist das auch kein Wunder.

Eine leichte Brise kommt auf, das Meer wird jetzt hörbar und es zieht zu - kein unbedingt verlockendes Wetter. Aber vielleicht will Petrus mir nur den Abschied leichter machen? So räume ich lediglich das Fahrrad in den Schuppen und mache einen Abschiedsbesuch bei Eva und Ragnar. Angeblich sind vorletzte Nacht Elche neben meiner Hütte vorbeigezogen; aber ich habe gar keine Spuren gesehen? Tja, Ragnar hat eben sein Frühwarnsystem "Milton", der immer bellt, wenn sich etwas bewegt. Vielleicht sollte ich das auch nutzen, z.B. mittels Babyphon?

Meine Nachbarn müssen heute Abend wieder zurück. Bei einer dampfenden Tasse Tee sitzen wir noch ein wenig beieinander. Vielleicht fahren sie dieses Jahr wieder nach Deutschland in den Urlaub nach Kössen? Na dann sollen sie auf jeden Fall bei mir in Aschbuch reinschauen. Ob ich an Ostern (Ende März) schon wieder hier sein werde weiß ich nicht, aber die Flugpreise habe ich schon mal angeschaut - eine Woche Mopedtour kostet auch nicht weniger. Wir werden sehen...

Es schneit ein bisschen, das Geräusch vorbeifahrender Autos wird vom weichen Schnee verschluckt. Es ist still - nur das gleichmäßige Plätschern der Wellen am Ufer untermalt die Kulisse.







Back to work.....

Samstag, 6. Januar 2018

So muss es sein...

Letzter Urlaubstag? Nicht ganz, morgen ist auch noch ein Tag. Aber heut möchte ich echt mal Urlaub machen.
Um 12 Uhr mittags schnappe ich mir Fahrrad mit Hänger, lade Müllsack und Angelsachen ein und mache mich auf nach Evenestangen. Es ist bitterkalt und über Nacht hat es ein wenig geschneit; das ist gut, denn dann ist der Untergrund griffig für die Fahrradreifen. Unterwegs treffe ich Arne (mit dem Hund) und grüße ihn. Ich glaube, er erkennt mich nicht. Eigentlich bin ich darüber überhaupt nicht unglücklich...

Es ist schön hier - bei Evenestangen. Himmel und Meer verändern sich ständig, rosaroter Schein am Himmel, wandernde Nebelschwaden schweben über dem Meer. Ich genieße es.
Im Winter ist der Weg über die Klippen einfacher als im Sommer. Ich dachte, es wäre sehr rutschig und gefährlich, aber weit gefehlt. Griffiger Schnee bedeckt die Klippen, die Löcher und Täler sind mit tragfestem Schnee angefüllt, so kommt man viel besser ans Wasser als im Sommer auf den glitschigen Felsen. Ich bin erst das zweite Mal beim Angeln - die Ouvertüre ist natürlich ein Köderverlust! Aber nur einer. Zum dran gewöhnen. Schon beim vierten oder fünften Wurf habe ich dann ein Fischlein am Haken - genau die passende Größe für mich. Aber ich glaube, die Fische hier wundern sich nur über meine Köder, fressen tun sie die nämlich nicht. Die schauen sich die Köder nur an und bleiben dann mit ihren neugierigen Augen drin hängen...hm, irgendwas mach ich noch falsch. Egal - für das Mittagessen ist gesorgt.

Auf dem Rückweg treffe ich Björn und Anne-Lise, die ihre Hunde Gassi führen. Sie sind gestern abend gekommen und müssen morgen schon wieder weg, Lisa muss arbeiten. Ihre Mutter zieht gerade um und da gibt es übrige Möbel oder Küchenutensilien. Ein Fernsehtischchen wäre nicht schlecht. Ist eingelogged.
Wieder zu Hause muss ich noch kurz 3 Sack Holz hochschaffen und dann gehe ich in die warme gute Stube! Ich habe im Herbst ein paar Arbeits-Winterstiefel in der Firma gekauft - die sind wirklich super! Haben sich schon bestens bewährt: bequem und weich, guter Halt am Knöchel, sehr griffige Sohle auf meiner Hühnerleiter, wasserfest und immer schön warm. Aber jetzt, nach 2 Stunden draußen habe ich doch kalte Füße bekommen.




Für abends habe ich eine Verabredung bei Lisa und Björn, ich bringe mein übriges Essen (Kartoffeln, Tiefkühlgemüse) rüber, das verdirbt sonst ja nur. Als ich dann auf dem Weg bin, fängt mich Milton ab - das ist der Hund von Eva und Ragnar. Er verbellt mich und Ragnar lockt mich dann herein. Ich bleibe ja nur kurz, weil ich weiter will. Aber ein kleiner Schwatz ist schon drin. Ragnar möchte gerne sein Weihnachtsgeschenk (die Jacke) bezahlen - ts ts ts.
Anne-Lise ist krank, sie hat eine Erkältung. Sie bietet mir schon wieder einen Baileys an, ich schlage ihr vor, daß sie den selbst als Medizin nimmt - warm natürlich. Wir einigen uns auf "Hüttenkaffee" für alle, das ist eine Mischung aus Kaffee, Kakao, und verschiedenem Hochprozentigem. Wir haben einen gemütlichen Abend in fröhlicher Runde. Ich erfahre von Sværre, der neben Arne in einem weißen Haus wohnt und auch Holz verkauft. Etwas günstiger als Fredrik, meine bisherige Quelle. Gut zu wissen! Die beiden lieben Nachbarn bieten mir jede Hilfe an - ein Auge auf die Hütte haben, einheizen wenn ich komme, mich vom Flughafen abholen, falls sie da sind usw. Ich habe doch den richtigen Platz gefunden!
Auf dem Heimweg schneit es schon wieder - herrlich! Mein Außenthermometer zeigt jetzt -11 Grad an.


Freitag, 5. Januar 2018

Warm und hell

Um 6:30 wache ich auf - eigentlich sollte ich mich mal wieder an das frühe aufstehen gewöhnen. Geschlafen habe ich kaum, also drehe ich mich nochmal um. Aber um 7:30 stehe ich dann doch auf. Irgendwie geht es mir heute nicht so gut; wenig Schlaf und Durchfall. Also nehme ich mir heute nichts Besonderes vor. Beim rumtrödeln packt mich dann der Putz- und Aufräum-Wahn, Werkzeug und Bastelmaterial verstaue ich im Werkzeugwagen unterm Haus. Nur die (teuren) Elektrogeräte bleiben oben im Windfang. Dann sammle ich den Plastikmüll zusammen, den will ich bei Evenestangen entsorgen...aber nicht heute. Dort steht eine Mülltonne. Asche und Biomüll entsorge ich zwischen den Steinen vor der Haustür.

Die Qlima-Anlage (Marke = Qlima) liegt mir zwischen den Füßen herum, also versuche ich mal, mit der Stichsäge die Bohrung zu vergrößern. Es wird ein ziemliches Ei. Die Kühlleitung paßt zwar durch, aber "schön" ist etwas anderes. Ich werde wohl im Sommer noch eine Blende dafür basteln. Bis ich das Innenteil montiert und dabei das sperrige Schlauchpaket ohne Beschädigung ausgerollt habe, muss ich mich ganz schön anstrengen. Und wo ich schon dabei bin schließe ich die Anlage eben auch gleich an. Der erste Testlauf ist vielversprechend. Meine Heizlüfter schalte ich schon mal aus. Ich habe ausreichend warm im Haus.

Unterm Haus hat sich noch viel mehr Eis gebildet. Eine am Terrassenpfosten angelehnte Schaufel ist am Boden festgefroren. Oh je, das wird im Frühjahr eine Sauerei geben....
Ein Blick die Straße entlang zeigt mir ein wunderschönes Panorama: orangeroter Sonnenuntergang im Westen (kurz vor vier)! "Aber wie kann das sein?" fragt der Kopf "wo doch die Sonne gar nicht aufgegangen ist!".  "Soooo schön" sagt das Herz. Und "zu spät" sagt der Fotograf. Vielleicht muss ich morgen besser aufpassen?

Beim Abspülen am Abend bemerke ich das Malheur - die Spüle läuft nicht mehr ab. Unterm Haus verläuft ein längeres Abflussrohr, vermutlich ist es jetzt zugefroren. Na ja, ist nicht so schlimm - ich kann im Haus eine Wanne unter den Siphon stellen und das Abwasser direkt dort hinein leiten.



Donnerstag, 4. Januar 2018

Wohnst Du schon?

Ist das nicht wieder ein herrlicher Tag? Und so still heute. Nicht mal das Meer plätschert, es liegt totenstill da.
Ich will heute mal nach Evenes  und Jardar fragen, ob er eine größerer Lochsäge hat. Also sattle ich das Fahrrad und mach mich warm angezogen auf die Socken. Nach knapp 1/2 h bin ich am Campingplatz und finde dort Jardars Auto. Er putzt das Haus für Gäste, die heute kommen sollen. Wenn ich ihn hier "abfange" brauche ich nicht bis ganz zu seinem Hof fahren. Und Randis (ja, ich habe gelernt, sie heißt Randi und nicht Ronda) Keksdose kann ich ihm auch mitgeben. Jardar fürchtet, so eine große Lochsäge hat er auch nicht, aber er verspricht nachzuschauen. Falls er eine hat will er sie mir vorbeibringen. Und: er bietet mir an, Montag morgen mein Taxi zum Flughafen zu spielen! Womit habe ich das verdient? Die Leute sind alle so freundlich zu mir!

Auf dem Rückweg teste ich mal die Härte des schnee- und eisbedeckten Untergrunds - die Straße um die Bucht herum ist zum Meer hin etwas abschüssig und da rutsche ich mit dem Rad einfach weg. Trotz Gegensteuern ist letztendlich kein Halten mehr und ich "falle kopfüber in Graben und Schnee - da lach ich nur drüber, es tut ja nicht weh". Nix passiert, weiter geht's zurück nach Hause. Aber nicht ohne einen Zwischenstopp bei Evenestangen, ein wenig Aussicht, Meer und Natur genießen. Die Quelle beim Nachbarn ist immer noch nicht eingefroren, also gibt es bei Bedarf weiterhin Wasser.

Was möchte ich heute machen? Keine richtige Lust, irgendetwas zu arbeiten. Ok - ich packe den zweiten Teil der Klimaanlage aus und suche einen passenden Platz. Jardar bringt erwartungsgemäß keine größere Lochsäge vorbei - eine gute Ausrede für mich, heute hier nicht weiterzumachen. Vielleicht morgen. Weitere Kabel legen? Auch keine große Lust und das erste Hindernis befreit mich gerne von dieser Pflicht. Also kümmere ich mich um mein leibliches Wohl und schaue gerne ab und zu nach draußen auf das ruhige Meer. ein großer Tanker fährt vorbei. Die "Enten" schaue ich mir mit dem Fernglas an - das sind hübsche Haubentaucher!
Als es dunkel wird, also am Nachmittag, lege ich ein heimeliges Feuerchen an und genieße einen Filmtag. Nachts schaue ich gelegentlich erfolglos nach Polarlichtern, der Mond spiegelt sich wieder romantisch im Meer und die Wellen plätschern leicht gegen das Ufer....



Mittwoch, 3. Januar 2018

Fotosafari


Heute mache ich mich mal auf nach draußen - ihr wollt ja sicher wieder Fotos haben. Es ist allerdings erneut so neblig, manchmal schneit es ganz leicht; nicht unbedingt ein Wetter das Freude macht. Mit dem Fahrrad zockle ich heute mal in Richtung Osten, diese Ecke habe ich mir noch gar nicht angeschaut. Es geht vorbei an Frank Høgås Lagerplatz, an dem ich schon mal ein paar schöne Eiszapfen finde. Etwas weiter scheint es einen ganz kleinen Hafen oder eine Bucht zu geben - ob sich das jemand extra für sein Boot angelegt hat? Ein ganzer Schwarm Enten zieht wie Perlen aufgereiht auf dem Wasser vorbei. Am schwarzen Berg hinter meiner Hütte, ganz oben gibt es einen Felsabbruch, an dem ich ebenfalls Eiszapfen erkenne kann - hier muss allerdings das Fernglas herhalten. Jetzt kann ich sehen, daß das Eis hier braun gefärbt ist. Es gibt zwei größere gefrorene Wasserfälle - einer davon sieht aus wie der Schädel eines Vogel Strauß mit langen braunen Haaren.


Ein paar Telefonate sind als nächstes angesagt: Frederik sollte mir noch Holz liefern, aber er mag nicht richtig. Er hat wohl ziemlich viele Kunden und da mein Holz noch gut reicht, vertröstet er mich auf meinen nächsten Besuch hier. Außerdem habe ich beschlossen, am Montag früh zum Flieger ein Taxi zu bestellen, auch wenn es ziemlich teuer ist. Muss halt sein.

So, aber jetzt wieder an die Arbeit. Licht im Windfang. Anschließen - Test - geht nicht. Fehlersuche: Kontakt in der Lampenfassung war's. Ich kann keine Elektrik mehr sehen! Aber vielleicht was zu Essen? Oh ja, ich muss ja noch alles aufessen, bevor ich wieder nach Hause fliege. Würstchen, Zwiebeln und Rührei. Und zum Nachtisch Mikrowellenkuchen mit Schlagsahne!

Es ist noch Zeit, also packe ich mal ein Stück von der Klimaanlage aus und beginne mit der Montage. In die Wand muss ein großes Loch. Das ganze muss auf über 2 m Höhe montiert werden - hierbei ist die Leiter zum Schlafboden recht hilfreich. Mit meiner neuen Lochsäge komme ich ganz gut voran, muss aber immer wieder mit Hammer und Meißel ausstemmen, weil die Wand viel zu dick für die Lochsäge ist. Und zu guter Letzt? Ist das Loch zu klein. Hm....na, da mach ich vielleicht morgen dran weiter. Heute hab ich Lust auf Dusche - auch eine Premiere. Auf dem Ofen gibt es warmes Wasser, das ich in den Kanister fülle. Ich habe mir eine kleine Konstruktion gebaut, um den Kanister möglichst hoch aufhängen zu können. Das funktioniert ja wunderbar!!! Ich bin stolz auf mich.
...und so sieht's unterm Haus aus:

Dienstag, 2. Januar 2018

Die Müdigkeit schlägt zurück

Trübes Wetter heute, als ich nach 9 Uhr aufstehe. Ähnlich trüb verläuft der ganze Tag. Nein, es schneit nicht, es ist nur ziemlich nebelig - man sieht kaum zum anderen Ufer. Zum Frühstück gibt's mal wieder nichts außer einer Tasse Tee. Nebenher kümmere ich mich um die Toilette, die scheint immer noch nicht zu funktionieren. Also rufe ich nochmal Rune an - er hat das Gerät getestet, bevor er es ausgeliefert hat. Es muss funktionieren. Also noch ein Test. Und siehe da - sie funktioniert! Ein neuer Meilenstein ist erreicht.

Als nächstes kümmere ich mich mal um die Satellitenschüssel. Ich montiere sie, bohre einen Durchlass für das Antennenkabel und montiere die Schüssel. Leider kann ich keinen Satelliten finden. Ob das am dichten Nebel liegt? Oder an den Bergen gegenüber? Oder an den Bäumen vor den Bootshäusern? Ich weiß es nicht. Also lass ich das Thema erstmal ruhen und wende mich wieder den Stromereien zu. Ein Lichtschalter zum Flur - anschließen - ausprobieren - geht!

Schlagartig werde ich jetzt schrecklich müde. Die letzten kurzen Nächte machen sich jetzt doch bemerkbar. Aber Mittagsschlaf, so was kann ich nicht. Stattdessen koche ich mir etwas Gemüse und versuche mich nochmal am Strom für den Windfang. Mein Tempo ist nicht gerade umwerfend und ich lasse mich gerne ablenken. Kjetil steht vor der Tür und läßt sich diesmal sogar hereinbitten. Zu trinken kann ich nichts außer Kanisterwasser anbieten, aber meine Pralinen von Ronda, die ißt er ganz gerne. Ich erfahre viele Neuigkeiten aus großer und kleiner norwegischer Politik. Eine sehr traurige Geschichte ist auch die vom 100 Jahre alten Segelschiff, das er geschenkt bekommen hatte und das ihm böse Menschen gestohlen und vermutlich zerstört haben.Wacher werde ich davon allerdings nicht. So werde ich jetzt gleich ins Bett gehen als Kjetil sich verabschiedet hat.
Bilder gibt's daher heute auch keine.

Neujahr

Es hat phantastisch begonnen! Es geht super weiter: geschlafen wird bis es hell ist, also eigentlich stehe ich erst um 11:30 auf. Astrid zaubert schon wieder ein herrliches, opulentes Frühstück auf den Tisch! Danach zieht sich jeder zu seinen Lieblingsbeschäftigungen zurück - Uwe hängt für Ove einen neuen Boxsack auf, ich bringe den gestrigen Blog auf den Weg. Schade, dass die Bilder vom Polarlicht nicht so gut geworden sind, aber was will man von einem Handy-Foto bei Nacht mehr erwarten? Hauptsache, ich habe sie ausführlichst genossen!

Auch heute ist ja (noch) ein Urlaubstag, das heißt, keine Arbeit... Mit Neujahrswünschen in die ganze Welt, mit Filmen und Essen bringen wir den Tag rum. Reste des Essens der letzten 3 Tage wandern in einen großen Topf. Dieser Eintopf a la Astrid schmeckt wunderbar und ist äußerst gehaltreich. Uwe hat vorgeschlagen, nicht morgen früh sondern heute Abend mit der letzten Fähre nach Harstad zu fahren; Astrid kommt mit. Dann wollen Sie mich sogar bis nach Hause fahren, meine Hütte kurz anschauen und dann in Harstad in ihrem Campingbus übernachten. Mannomann ist das ein Service! Mir geht's wieder mal soooo gut!

Bei mir "zu Hause" ist es erwartungsgemäß nicht besonders warm, aber ich habe die Heizlüfter auf kleiner Stufe laufen lassen, so daß immerhin 10 Grad herrschen. Heizung hochdrehen, Holzofen anwerfen, auspacken. Ich habe ja wieder einiges an Werkzeug und Baumaterial gekauft. Bei Astrid habe ich noch ein paar Haushaltsartikel geschenkt bekommen. Langsam vervollständigt sich mein Haushalt.
Die Verbrennungstoilette steht ja noch frisch geliefert im Windfang. Natürlich will ich die ja schnellstmöglich testen, also baue ich sie heute Abend noch ein. Der erste Check ist vielversprechend.

Montag, 1. Januar 2018

Perfekt!


In sektbeschwingter Laune schreibe ich diese Zeilen, aber veröffentlichen werde ich sie erst später, wenn ich wieder in der Lage bin, die passenden Bilder auszusuchen....
Der Tag hat sich mit Essen, Film schauen, essen, nix tun dahin gezogen. Am Abend gab es dann schon Bowle, zum Abendessen Raclette. Den Badestamp haben wir brav weitergeheizt. Irgendwann habe ich ihn dann auch von seiner ca. 5 cm dicken Eisschicht befreit. Kurz nach dem Abendessen kam Håkon von draußen rein und hat Nordlichter gemeldet. Darauf habe ich schon sooooo viele Jahre gewartet. Noch sind sie nicht so ausgeprägt, leicht kann man sie mit Wolken verwechseln, die vom Vollmond beschienen werden. Aber ich glaube Håkon. Bilder mit meinem Handy werden ziemlich sicher nichts, aber trotzdem knipse ich fest drauf los.
Håkon testet den Badestamp - Temperatur perfekt. Auch Ove ist schon drin. Ganz schnell ziehe ich mich um und geselle mich dazu. Die Polarlichter werden immer intensiver, verschwinden, wandern fort, kommen wieder. Manchmal sieht es aus, als ob die Berge auf der Nachbarinsel einen Vulkanausbruch hätten. Manchmal sehen die Lichter wie Theatervorhänge aus. Eeeeendlich sehe ich zum ersten Mal meine Polarlichter. Im Badestamp kann ich sie genießen, es ist herrlich warm. Gelegentlich beschlagen mir allerdings die Brillengläser, aber dann weht der Wind den Dampf auch wieder fort. Astrid bring Bowle und Knabbereien. Die Nordlichter wabern über mich hinweg, bilden Spiralen oder halbrunde Vorhänge. Uwe gesellt sich auch zu uns und wir genießen die Stimmung! Das war "vorglühen". Plötzlich gehen am gegenüberliegenden Ufer die Feuerwerke los - es ist Neujaht! Auch unsere Jungs zünden jetzt ihr Feuerwerk und krönen damit den Abend. Astrid bringt Sekt - wir stoßen alle an. Das ist der perfekte Abend! Super Essen & Trinken, dampfender Badestamp, Polarlichtpremiere und der beste Start in ein neues Jahr, an den ich mich erinnern kann!!! Das ist perfekt!

        
Elchspuren