Dienstag, 19. Dezember 2017

Der erste Tag

Ich habe kaum geschlafen, es war saukalt und ich war wohl ziemlich aufgedreht. Um 7 klingelt der Wecker - ohne Waschen und Zähneputzen und ohne Frühstück suche ich meine sieben Sachen zusammen und breche nach Harstad auf. Ich bin wohl ziemlich langsam, obwohl der Tacho 70 zeigt - hinter mir hupt ein LKW. Ich lass mich aber nicht hetzen.
Meine Einkaufstour wollte ich gerade andersherum starten, aber - keiner weiß warum - zuerst lande ich in den "alte-Männer-Kindergarten" (Baumärkten). Meine halbe Klimaanlage nehmen sie tatsächlich zurück, dafür nehme ich eine Ganze (allerdings eine Nummer größer) mit. Nur mit viel Mühen, Sitzen ganz nach vorn schieben und quetschen geht sie hinein. Obendrauf packe ich noch 2 kleine Heizlüfter und einen Wärmestrahler; wollen doch mal sehen, ob ich Väterchen Frost nicht trotzen kann!
Auch im Lebensmittelmarkt und bei Biltema bekomme ich das Meiste - lediglich ein Wasserverteiler ist nicht da. Aber den brauche ich ja erst, wenn ich einen Brunnen habe. Ab nach Hause! Es regnet. Nein, es gießt. Trotz langsamer Fahrweise hätte ich wohl besser ein Boot genommen? Tiefe Seen stehen überall auf der Straße. Wie komme ich nur später vom Flughafen nach Hause, wenn ich das Auto abgebe?
Viola (Jardars Frau) arbeitet doch am Flughafen? Vielleicht fährt sie ja zufällig später nach Hause und kann mich mitnehmen? Also klopfe ich an der Haustür - Viola ist selbst da. Heute ist sie wohl nicht mehr arbeiten, schade. Aber Überraschung: sie bietet sofort an, mich abzuholen! Wie toll ist das denn???
Also fahre ich erst nach Hause - Auto ausladen! Das gestaltet sich ganz schön schwer und vor allem nass. Die Klimaanlage ist furchtbar schwer und ich bekomme sie nur auf einer Plane die Rampe hochgezogen. Auch der Rest ist schwer. Meine Hosen sind nun nass. Da geh ich doch gleich noch das Wasser holen - mein Nachbar auf der Westseite hat ja ein Bächlein gefasst und einen Gartenschlauch angebracht. Am Campingplatz ist das Wasser leider abgestellt. Es dauert seine Zeit, bis die 50 l voll sind und so durchnäßt auch der Rest meiner Kleidung. Patschnass fahre ich zurück und wechsle nur kurz die Hose. Ab zu Viola, Bescheid sagen und dann zum Flughafen. Kurz noch tanken (6 l) und Schlüssel reinwerfen. Ich finde noch etwas Info zu Taxis, finde einen Geldautomaten und dann steht Viola auch schon vor der Tür. Super, die Frau! Fährt mich einfach nach Hause! Sie erzählt mir, wann die Kirche abgehlaten wird, vielleicht schau ich ja mal rein, aus Neugier. Sie bietet mir auch an, mich mal nach Liland zum einkauf mitzunehmen, sie besucht dort demnächst ihre 98-jährige Großtante. vorsichtig frage ich sie aus, ob  sie vielleicht zufällig am 8.Januar früh arbeiten muss? Leider nein. An diesem Tag fliegt die ganze Familie nach Oslo - um 10 Uhr aber erst. Aber sie wird darüber nachdenken, wie ich wohl um 6:00 zum Flughafen kommen kann. Abwarten und Tee trinken.

So - jetzt wird geheizt. Mit den neuen Heizlüftern und dem Ofen zusammen komme ich am Abend bis auf 23 Grad! Allerdings geht mein Holzofen immer wieder aus - ich glaube, der will einfach unentwegt gefüttert werden! Ich aber auch! Habe heute mittag im Kaufhaus ein Sandwich gegessen und jetzt ordentlichen Hunger. Heißer Tee, heiße Brühe, frisches Brot, gesalzene Butter und Käse - jetzt geht's mir wieder gut. Mehr mach ich heut nicht mehr!

Während ich am Schreiben bin, verstärkt sich der Regen, der Wind nimmt zu. Es wird ein ordentlicher Sturm, überall klopft und poltert es. Hoffentlich bleibt die Hütte stehen?!

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