Mittwoch, 20. Dezember 2017

Verbrennungstoilette



Aufgestanden bin ich erst nach 9 Uhr. Als ich um 7 Uhr wach wurde war es noch stockfinster, aber angenehm warm. Um 9 Uhr hat es angefangen zu dämmern, aber Licht braucht man doch überall. Ich muss mich erst noch einwohnen und zusehen, wie ich es überall hell bekomme.
Der Sturm hat gestern Nacht noch ordentlich getobt und gepoltert; was er angerichtet hat muss ich mir später ansehen. Jetzt hat er anscheinend nachgelassen, aber das Meer ist trotzdem ordentlich zerwühlt und voller schaumiger Wellen. Zu sehen gibt es nicht viel.
Leider funktioniert meine neu gekaufte Wetterstation nicht, ärgerlich.

Ein kleiner Rundgang um's Haus zeigt keine Schäden oder Überraschungen an. Dann will ich mich mal über die Elektrik hermachen. Aber - wo soll ich die Kabel langführen? Wo die Steckdosen setzen, welche Geräte auf eine Sicherung laufen lassen? Vielleicht sollte ich zuerst die Toilette installieren um zu sehen, wo ich den Strom brauche? Gesagt getan. So einfach ist das aber nicht. Ich muss ein 110 mm Loch in die Wand sägen und meine neue Stichsäge verläuft bei der Wanddicke ziemlich stark. So wird das Loch eher ein Trichter als ein Zylinder. Also, von außen dagegensägen? Aber bei dem Eispanzer komme ich hinterm Haus gar nicht durch! Also steige ich aus dem Fenster auf den Felsen dahinter und versuche mein Glück. Langsam aber sicher wird das Loch passend. Noch mit Watte ausstopfen. Rohr zusammenstecken (geht ziemlich schwierig mit den Gummilippen) und dann bin ich gespannt, wenn ich den Strom anschließe. Nix passiert, oh je. Und ich hab noch nicht einmal einen Phasenprüfer hier! Rückwand abschrauben und schlau reinschauen. Hm... Was tut denn hier eine Batterie? Die Pole sind korrodiert und 2 Stecker etwas locker. Beim erneuten Versuch blinkt die Toilette rot und gelb. Vielleicht muss die Batterie erst geladen werden? Aber auch nach langer Zeit ändert sich nichts. Also nochmal schlau schauen und nix feststellen. Schließlich finde ich im Internet ein Video und stelle fest, dass die Dame den Aschekasten nach dem Einbau dreht. Ja, das war's! Jetzt funktioniert es auch bei mir! Juhuu! Also, alles zusammenbauen und auf's nächste Geschäft warten.

Weil ich schon im Bad bin...der nicht vorhandene Abfluss vom Waschbecken schreit mich an. Also gut - neuen Wasserhahn und einen Abfluss montieren. Jetzt kann ich wenigstens das Abwasser ordentlich entsorgen. Frischwasser habe ich ja noch nicht.

Am frühen Nachmittag ruft Frederik an, er will mir Holz bringen. Allerdings ist sein Hubwagen kaputt, so dass er keine ganze Palette bringen kann sondern nur einzelne Säcke. Die bekomme ich allerdings zum gleichen Preis. Die Palette kann er dann im neuen Jahr liefern. Ich soll ihn an der Straße abfangen. Tja, wenn er nicht so schnell vorbeiflitzen würde, dann hätte er rechtzeitig bremsen können. So dreht er halt noch eine Ehrenrunde, rutscht dann mit Schwung meine Rampe herauf und läßt 25 Sack Holz hier. Netter Kerl. Er wünscht mir noch frohe Weihnachten und ist dann wieder weg.

Im Laufe des Tages kühlt meine Hütte bis auf 16 Grad herunter, da ich nur leicht elektrisch heize. Da ich arbeite, wird mir warm und ich merke erst am Abend, dass es ziemlich kühl ist. Also feuere ich meinen Ofen an. Obendrauf versuche ich mal, Kartoffeln zu kochen, was ganz gut gelingt. Ebenso kommt noch ein Ei dazu - auch das wird prima. Zusammen mit 2 gebratenen Würstchen habe ich ein feines Abendessen.

Ich bin mit meinem Tagwerk einigermaßen zufrieden und kann mir jetzt auf der Couch ein Filmchen gönnen.

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