Montag, 18. Dezember 2017

Anreise

So, jetzt ist's kuschelig warm und ich habe genug Muse, meine Gedanken aufzuschreiben. Ich sitzt in meiner neuen Hütte, die bislang halt "nur" eine Hütte ist, weit ab vom deutschen Stress. Los geflogen bin ich gestern mittag, nach einem gelungenen traditionellen Weihnachtskonzert. Zur Sicherheit hat mich Kathi früh genug zum Flughafen gebracht, man weiß ja nie wegen Wetter oder Stau. Aber alles lief glatt. Allerdings nicht mehr nach dem Wechsel des Verkehrsmittels. Der Flieger kam schon zu spät zum Gate, Boarding war 30 min verzögert. Dann mussten wir 20 min auf den nächsten Slot warten, den wir wegen zu langsamen Gepäck Ladens allerdings verpassten. So sind wir mit weit über 1 Stunde Verspätung gestartet. Zum Glück galt das auch für den Anschlussflug, so dass ich ihn trotz allem noch gut erreichen konnte. Das Gepäck - 1 riesiger Ortliebsack mit 20 kg und eine halbe Klimaanlage (ebenso groß und schwer) - wurde zum Glück durchgechecked - das ist neu in Norwegen.
Landung in Evenes mit  etwa 1,5 h Verspätung, hat mich aber nicht weiter gestört. Mein Auto war ja reserviert und verfügbar. Ein winziger Peugeot. Dank der Spikes fuhr er sich auf der schneebedeckten Straße ganz ordentlich.
Irgend jemand hat bereits ein Stück Weg zu meiner Hütte geräumt - eine Schaufelbreite weit. Als erstes schnappe ich mir also eine Schaufel und dann einen Besen und räume den Zugang, die Hühnerleiter und die Terrasse von ca. 20 cm Schnee frei. Ist ziemlich tricky, meine Hühnerleiter mit den Eisplatten zu erklimmen. Saukalt ist es in der Hütte: draußen - 8 Grad, drinnen vermutlich um die 0 Grad. Anscheinend hatte ich noch Wasser vorrätig - das ist jedoch nicht eingefroren. Oder doch? Zumindest die Bettflasche ist ein einziger Klotz. Die wird in der Mikrowelle aufgetaut und angewärmt. Ein wenig Licht mittels Verlängerungskabel ist unbedingt nötig. Viele Ecken und Wege muss ich jedoch mit der Taschenlampe machen. Meine chinesischen LED-Lampen versagen alle vollständig! So'n Sch....
Oh - zwei große Kisten stehen mitten im Wohnzimmer: die Verbrennungstoilette ist da. Hoffentlich schaffe ich es, die anzuschließen?
Als nächstes möchte ich mich mit dem Ofen anfreunden. Das klappt zwar ziemlich gut, aber er ist so verfressen, da komme ich mit füttern gar nicht hinterher. Und richtig große Stücke mag er ja nicht. immerhin konnte ich die Bude auf fast 9 Grad anwärmen - jedoch nur das Wohnzimmer. Im Schlafzimmer ist es immer noch eisig.
Ich schaffe zwar noch, alles aus Kisten und Taschen auszupacken, aber aufgeräumt wird nicht. Es ist schon weit nach Mitternacht, als ich ins Bett krieche und die Bettflasche Stück für Stück an mir entlang schiebe.


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